Das Aufstellen, als erster Teil der Übung, sollte nicht länger als ein paar Minuten dauern. Hier geht es lediglich darum, die eigene „Ausgangsposition“ festzulegen und zu sehen, wo man im Vergleich mit den andern steht.
Mit dieser Übung soll nicht nur über die Themen selbst nachgedacht, sondern auch Kommunikations- und Diskussionskompetenz eingeübt werden. Deshalb sollten Sie Anstöße geben, nicht nur über Inhalt und Darstellung der eigenen Meinung nachzudenken, sondern auch über die Art oder die Form der Argumente. In der Verschnaufpause zwischen den „Reden“ sollen die Positionen und Argumente der anderen eingeschätzt und mögliche Reaktionen darauf vorbereitet werden.
Vielleicht gibt es außer den vorgeschlagenen noch weitere Themen, die sich ebenso gut als Diskussionsanstoß eignen. Wichtig ist nur, dass die Aussage innerhalb der Gruppe kontrovers diskutiert wird. Beachten Sie in der Moderation, dass es Themen gibt, die sich für diese Übung nicht eignen, weil sich TN aufgrund der eigenen Lebenssituation oder einer hohen Sensibilität für das Thema nicht wohlfühlen, zum Beispiel Gründe für eine Flucht, Kritik an Migrant*innen oder grundsätzliche Zuschreibungen und Stereotype über Personen und Gruppen.
Anmerkung: Es dauert etwa 30 Minuten, eine Aussage in mehreren Runden zu diskutieren. Für mehrere Aussagen brauchen Sie entsprechend mehr Zeit. Die genaue Reihenfolge sollte möglichst flexibel bleiben, je nach Gruppe und Lebendigkeit der Diskussion. Zum Beispiel:
- Legen Sie ein oder zwei zusätzliche Pausen ein, damit die Gruppen ihre Argumente vorbereiten können. Dann können auch die Sprecher*innen wechseln und mehr Personen haben die Gelegenheit, ihre Ansichten darzulegen.
- Wenn Sie diese Aktivität mit der Gruppe schon einmal durchgeführt haben – und selbst, wenn nicht –, können Sie ein Überraschungsmoment einbauen, indem sie die beiden ersten Sprecher*innen nicht vom äußersten Rand der Reihe, sondern von weiter innen auswählen – zum Beispiel die dritte Person von rechts und von links.
Geben Sie den Sprecher*innen einen Zettel oder eine Karteikarte, auf dem sie sich kurze Notizen machen können, um sich besser an die verschiedenen Argumente zu erinnern und beim Vortragen darauf zurückzugreifen.
Werfen Sie die Frage auf, ob dem „Pluralismus“ oder der „Freiheit der Meinungsäußerung“ in einer toleranten Gesellschaft irgendwelche Grenzen gesetzt werden sollen. Sollen zum Beispiel faschistische oder nationalistische Meinungsäußerungen, auch in Form von Demonstrationen, erlaubt sein?