Übungen

Alltag in einer Aufnahmeeinrichtung.

„Wie ist es, sich ein neues Leben aufzubauen?“

Überblick

Themen

Migration

Komplexität

Stufe 2

Gruppengröße

Beliebig

Zeit

45 bis 60 Minuten

Überblick

In dieser Aktivität setzen sich die Teilnehmer*innen anhand eines autobiografischen Textes mit dem Alltag von Geflüchteten auseinander.

Fokus
  • Das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu bekommen
  • Schutz vor Diskriminierung
Ziele
  • Verstehen, wie es ist, in einem fremden Land zurecht zu kommen und sich einen neuen Alltag aufzubauen
  • Einfühlungsvermögen für die Situation von Geflüchteten fördern
Materialien
  • Arbeitsblatt mit einem Auszug aus einem Roman von Ahmad Milad Karimi in ausreichender Stückzahl für alle Lernenden

Durchführung

Anleitung

  1. Teilen Sie den Textauszug an alle Teilnehmer*innen (TN) aus.
  2. Erläutern Sie, dass es sich bei dem Text um eine biographische Erzählung des Autors handelt, der in den 1990er-Jahren als Kind mit seiner Familie aus Afghanistan über Russland nach Deutschland geflohen ist. Der Textauszug beginnt mit der Schilderung des Lebens in der Erstaufnahmeeinrichtung.
  3. Bitten Sie die Lerngruppe den Text in Ruhe durchzulesen.
  4. Besprechen Sie mit der Lerngruppe das Gelesene. Dabei können Sie insbesondere auf folgende Fragen eingehen:
    1. Was ist den TN besonders aufgefallen? Hat sie etwas überrascht?
    2. Wie schildert Ahmad Milad Karimi den Alltag in der Erstaufnahmeeinrichtung?
    3. Was ist positiv, was ist negativ?
    4. Was haben sich der Autor und seine Familie vermutlich von einem Leben in Deutschland erhofft?
    5. Wie geht die Familie mit der Realität um?

Nachbereitung und Auswertung

Diskutieren Sie mit den TN, wie die Situation in den Unterkünften verbessert werden könnte. Überlegen Sie, wer etwas zu dieser Verbesserung beitragen könnte.

Zusätzlich können Sie folgende Fragen im Plenum diskutieren:

  • Soll ein Land das Recht haben, Geflüchtete zurückzuweisen? Wann? Aus welchen Gründen?
  • Was für Probleme haben Geflüchtete hierzulande? Welche ihrer Menschenrechte werden verletzt?
  • Was müsste man tun, damit Geflüchtete besser akzeptiert werden?
  • Gibt es hierzulande Binnenvertriebene (also Geflüchtete, die keine Staatsgrenze überschritten haben)? Wie sieht die Situation in Ländern mit vielen Binnenvertriebenen aus?
  • Was kann und sollte man tun, damit Menschen gar nicht erst fliehen müssen?

Tipps für die Moderation

Einführung

Falls sich in der Lerngruppe eine Person mit Fluchterfahrung befindet, überlegen Sie sich, ob Sie diese Übung durchführen möchten und sehen Sie im Zweifelsfall davon ab.

Stellen Sie in einem Brainstorming fest, wie viel die TN bereits darüber wissen, was Menschen in die Flucht treibt, woher sie kommen und in welche Länder sie gehen. Dann können Sie besser entscheiden, wie Sie bei der Nachbereitung und Auswertung vorgehen und welche zusätzlichen Informationen Sie geben müssen.

Vorschläge zur Weiterarbeit

Wenn Sie sich mit Ihrer Gruppe vertieft mit der Thematik „Flucht und Asyl“ auseinandersetzen möchten, können Sie als nächstes die Übungen „Was würde Flucht für mich bedeuten“ und „Recherche in Sachen Flucht“ anschließen.

Recherchieren Sie über Geflüchtete in Ihrem Land, vor allem über ihren Alltag. Die TN können sich zum Beispiel mit lokalen NGOs in Verbindung setzen und Mitarbeitende und Geflüchtete interviewen.

Asylsuchende Kinder und Jugendliche, die ohne Begleitung eines Familienmitglieds geflüchtet sind, haben es besonders schwer. Die Gruppe könnte ermitteln, aus welchen Gründen Kinder alleine flüchten und wie sie sie unterstützen könnte.

Ideen zum Handeln

Ermitteln Sie eine Organisation, die sich vor Ort um Asylsuchende und Geflüchtete kümmert, und überlegen Sie, wie Sie einen Beitrag zu deren Arbeit leisten können; mögliche Anlaufstellen siehe oben.

Arbeitsblätter

Weiterführende Links

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