Stereotype sind vereinfachende, verallgemeinernde und oft unbewusst vorgefasste Meinungen über Menschen oder Ideen, die zu Vorurteilen und Diskriminierung führen können. Es handelt sich um Verallgemeinerungen: Eigenschaften von einigen aus einer Gruppe werden auf die ganze Gruppe übertragen, etwa, dass „die“ Italiener*innen Opernfans sind, dass Motorradfahrer*innen in schwarzer Lederkluft gefährlich sind und dass Schwarze Menschen aus Afrika kommen. Werden Menschen bestimmte Geschlechterrollen zugeschrieben oder herrschen bestimmte geschlechtstypische Erwartungen an ihr Verhalten (zum Beispiel „Männer sind aggressiv“, „Frauen sind zickig“), dann spricht man von „Geschlechterstereotypen“.
Die Begriffe Geschlecht und Geschlechterrolle werden manchmal verwechselt und nicht entsprechend ihrer eigentlichen Bedeutung verwendet.
Einer biologischen Auffassung nach können Körper unter anderem anhand von Keimdrüsen und äußeren Geschlechtsorganen unterschieden werden. Häufig wird Menschen auf dieser Basis entweder ein männliches oder ein weibliches Geschlecht (sex) zugewiesen. Allerdings sind Körper wesentlich komplexer und differenzierter als diese beiden Kategorien, so gibt es beispielsweise auch intergeschlechtliche Körper.
Geschlecht kann auch als ein soziales Phänomen beziehungsweise Konstrukt definiert werden (gender). Damit verbunden sind Zuschreibungen, Tätigkeiten und Verhaltensweisen, die als „weiblich“ oder „männlich“ bewertet werden. Gender bezieht sich also auf soziale Merkmale, die gelernt oder im Lauf der Sozialisation als Mitglied einer bestimmten Gemeinschaft erworben werden.
Der Begriff Intergeschlechtlichkeit meint Menschen (Inter*, intergeschlechtliche, intersex, intersexuelle, zwischengeschlechtliche Menschen), deren körperlich- biologisches Geschlecht nicht in die medizinische und gesellschaftliche Norm männlicher und weiblicher Körper passt. Dies kann in der Ausprägung der Chromosomen, der Keimdrüsen oder der anatomischen Entwicklung von primären oder sekundären Geschlechtsmerkmalen begründet sein. Der Begriff bezieht sich damit auf angeborene Variationen der Geschlechtsmerkmale.
Der Begriff Transgeschlechtlichkeit meint Menschen (Trans*, transgeschlechtliche, transgender, transsexuelle, transidente Menschen), die sich nicht (nur) mit dem ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren. Der Begriff bezieht sich damit auf die Vielzahl von Geschlechtlichkeiten und Geschlechtsidentitäten.
Wenn die Gruppe Schwierigkeiten hat, Held*innen mit anderen Geschlechtsidentitäten außer Männer/Frauen zu finden, können Sie auf den Sport- und Kulturbereich als Inspiration hinweisen: Balian Buschbaum (war unter dem Namen Yvonne Buschbaum im Stabhochsprung aktiv), Laverne Cox (US-amerikanische Schauspielerin), Bülent Ersoy (türkische Sängerin), Benjamin Melzer (deutsches Model) oder Conchita (österreichischer Sänger und Travestiekünstler) sind vielleicht gerade in der jüngeren Generation bekannt. Aber auch über Chelsea Manning (Whistleblowerin, als Bradley Manning in der US-Armee aktiv gewesen), Anna Grodzka (polnische Gesellschaftsaktivistin und Politikerin), Julius Kaggwa (ugandischer Aktivist für die Rechte von Trans- und Interpersonen), Gopi Shankar Madurai (indische*r Aktivist*in für Gleichberechtigung), Alecs Recher (Schweizer Jurist und Politiker), Julian Schutting (österreichischer Schriftsteller) oder Christiane Völling (deutsche Autorin, die auch durch einen Gerichtsprozess auf Intersexuelle und die Problematik von nicht-einvernehmlichen chirurgischen Eingriffe aufmerksam machte) lässt sich recherchieren. Auf der englischsprachigen Wikipedia-Seite gibt es eine entsprechende Liste.