Übungen

Aufwärmübungen

„Frisch begonnen ist halb gewonnen.“

Überblick

Themen

Menschenrechte allgemein

Komplexität

Stufe 2

Gruppengröße

Beliebig

Zeit

15 Minuten

Überblick

Die folgenden Aufwärmübungen sorgen nicht nur für eine positive, energiegeladene Stimmung in der Gruppe, sondern bieten auch eine unterhaltsame Einführung in das Thema Menschenrechte. Sie sollten auf körperlich eingeschränkte Teilnehmer*innen oder solche, die sich ungern körperlich berühren, besonders achten und die Übungen gegebenenfalls adaptieren.

Fokus

Alle Menschenrechte

Ziele
  • Auf Menschenrechte neugierig machen
  • Zusammenarbeit fördern
  • Kreativität, Energie und Motivation anregen

Übung: Kompass ist mehr als ein Buch

Überblick

Mit dieser nichtverbalen Übung lässt sich Kompass auf unterhaltsame Art einführen.

Materialien

Ein Kompass-Buch​​​​​​

Anleitung

  1. Die Gruppe stellt sich im Kreis auf. Legen Sie in der Mitte ein Kompass-Exemplar auf den Boden.
  2. Es handelt sich um eine pantomimische Übung: Die Teilnehmer*innen (TN) sollen den Kompass in ihre pantomimischen Darstellung einer Alltagshandlung einbauen. Die anderen müssen raten, was das Buch darstellen soll.
  3. Geben Sie ein Beispiel, indem Sie den Kompass aufheben und sagen: „Dies ist kein Buch. Was ist es dann?“ Tun Sie dann so, als würden Sie ein Brot essen. Wird das Brot erraten, legen Sie das Buch zurück auf den Boden und nehmen Sie Ihren Platz im Kreis wieder ein.
  4. Nacheinander sollen alle eine Pantomime darstellen. Sie dürfen Ideen austauschen und sich melden, wenn sie etwas vorstellen möchten.
  5. Sind die TN schon etwas mit den Menschenrechten vertraut, können Sie sie nach jeder Pantomime fragen, mit welchem Menschenrecht die Pantomime im Zusammenhang stehen könnte – zum Beispiel das Recht auf Nahrung. Vergessen Sie aber nicht, dass es sich um eine Aufwärmübung handelt, eine kurze Nennung reicht, und auch Wiederholungen derselben Rechte sind erlaubt.

Übung: Platzwechsel!

Überblick

Diese Übung fordert dazu auf, eine Meinung zu entwickeln und stellt dabei verschiedene Menschenrechtsthemen vor.

Materialien

  • Ausreichend Platz
  • Ein Stuhl pro Person plus ein Extrastuhl
  • Vorbereitete Aussagen

Anleitung

  1. Alle sitzen im Kreis. Ein Stuhl ist leer.
  2. Lesen Sie die erste Aussage vor. Alle, die ihr zustimmen, sollen rasch die Plätze wechseln und sich auf einen anderen Stuhl setzen. Wer anderer Meinung ist, soll sitzen bleiben. Wer sich nicht entscheiden kann, soll aufstehen, sich einmal um sich selbst drehen und sich dann wieder hinsetzen.

Tipps für die Moderation

Diese Aufwärmübung macht Spaß und aktiviert durch körperliche Bewegung. Zum Schluss können Sie die Teilnehmer*innen (TN) fragen, was die Aussagen mit Menschenrechten zu tun haben. Vergessen Sie aber nicht, dass es sich um eine Aufwärmübung handelt, und lassen Sie die Diskussion nicht ausufern.

Die Methode eignet sich auch als Einstieg in eine eingehende Diskussion. In diesem Fall müssen Sie die Aussagen auf Ihr Thema abstimmen. Fragen Sie die TN nach ihren unterschiedlichen Reaktionen auf die Aussagen und wie sie zu ihren jeweiligen Überzeugungen kommen.

Treffen Sie eine Auswahl aus der folgenden Liste oder lassen Sie sich davon zu eigenen Aussagen inspirieren:

  • Kinder werden oft von Erwachsenen diskriminiert.
  • Jugendliche unter 18 Jahren sollten wählen dürfen.
  • Mir ist es wichtig, meine Meinung sagen zu und gehört zu werden!
  • Erwachsene sollen bestimmen, wo Kinder mitreden dürfen, damit diese nicht überfordert werden.
  • Frauen können besser kochen als Männer.
  • Wahre Schönheit kommt von innen.
  • Schon in der Kindheit sind Mädchen besser im Nähen und Jungen besser im technischen Bereich.
  • Muskeln sind männlich.
  • Männer sind gut darin, ihre Gefühle zu zeigen.
  • Ballett ist nicht akzeptabel für Männer.
  • Es ist natürlich für Männer, eine Führungsposition einzunehmen.
  • Ich kenne Personen, die weder typisch männlich noch typisch weiblich sind.

Varianten

Wenn Sie TN mit eingeschränkter Mobilität haben, kann die Gruppe auch, statt Plätze zu tauschen, die Arme hochnehmen. Oder die TN singen „lalala“ wenn sie der Aussage zustimmen, und „lululu“, wenn sie die Aussage ablehnen.

Übung: Ich kann gut…

Überblick

Diese Übung soll die Selbstachtung fördern und zugleich Vielfalt und Solidarität innerhalb der Gruppe deutlich machen.

Anleitung

  1. Alle stehen in einem sehr großen Kreis.
  2. Eine (beliebige) Person macht einen Schritt in den Kreis und nennt etwas, was sie gut kann.
  3. Dann treten alle anderen ebenfalls einen Schritt vor und wiederholen, wie die Person heißt und was sie gut kann.
  4. Dann ist die nächste Person an der Reihe, macht einen Schritt in die Mitte und sagt, was sie gut kann.

Tipps für die Moderation

Zu Beginn sollte der Kreis so groß wie möglich sein, damit genügend Platz für weitere Runden bleibt, bei denen der Kreis immer kleiner wird. Am Ende stehen die Teilnehmer*innen dicht nebeneinander.

Übung: Der schöne Stefan und die kluge Katja

Überblick

Diese Übung eignet sich für Gruppen, die sich zum ersten Mal begegnen. Hier werden nicht nur Namen genannt, sondern auch Solidarität und Respekt gefördert.

Anleitung

  1. Bitten Sie alle Teilnehmer*innen (TN), sich im Kreis aufzustellen.
  2. Eine beliebige Person nennt ihren Namen (zum Beispiel Stefan).
  3. Die anderen überlegen sich positive Adjektive, die mit dem gleichen Buchstaben anfangen, also mit S.
  4. Stefan darf sich einen der Vorschläge aussuchen.
  5. Dann sagt die Person, die rechts neben Stefan steht: „Hallo, schöner Stefan. Ich heiße … (zum Beispiel Katja)“.
  6. Nun denkt sich die Gruppe ein entsprechendes Adjektiv für Katja aus (zum Beispiel. klug).
  7. Dann ist die nächste Person an der Reihe und sagt: „Hallo, schöner Stefan und kluge Katja, ich heiße …“
  8. Machen Sie reihum weiter, bis alle sich vorgestellt haben.

Tipps für die Moderation

Der Fokus liegt auf positiven Adjektiven, die mit dem gleichen Buchstaben anfangen wie der Name, weniger darauf, Adjektive zu finden, die auf die Person unbedingt zutreffen.

Alle TN dürfen sich aus den Vorschlägen der anderen ihr persönliches Adjektiv auswählen.

Wenn keine Ideen aufkommen, sollten Sie in der Lage sein, zu jedem Buchstaben positive Adjektive vorzuschlagen.

Eine lustige Variante besteht darin, dass jede Person eine Bewegung macht, wenn sie ihren Namen nennt. Stefan könnte sich beispielsweise den Kopf tätscheln. Dann müssen sich die anderen jeden Namen, jede Bewegung und jedes Adjektiv merken.

Übung: Knoten

Überblick

In dieser Übung werden gemeinsam Probleme gelöst.

Anleitung

  1. Es werden Kleingruppen zu je 6 bis 8 Personen gebildet.
  2. Alle stehen Schulter an Schulter im Kreis und strecken die Arme nach vorn.
  3. Dann sollen sich die Teilnehmer*innen (TN) an den Händen fassen. Bedingungen:
    1. Alle müssen die Hände von zwei verschiedenen Personen ergreifen und
    2. niemand darf die Hand einer Person direkt neben sich ergreifen. (Das Ergebnis sieht aus wie ein großer Händeknoten!)
  4. Dann soll der Knoten gelöst werden, ohne die Hände loszulassen.

Tipps für die Moderation

Die TN müssen unter den Armen der andern hindurch und über sie hinweg klettern. Es dauert eine Weile, aber das überraschende Ergebnis sind ein oder zwei große Kreise.

Diese Übung eignet sich gut zum Kennenlernen oder als Energizer. Fragen Sie, was für ein Gefühl es war, als der Knoten entstand: Hielten die TN es für eine realistische Aufgabe, ihn zu lösen? Waren sie am Ende vom Ergebnis überrascht? Sie können auch das Zitat von Mahatma Gandhi anbringen: „Der Unterschied zwischen dem, was wir tun, und dem, was wir tun könnten, würde ausreichen, um die meisten Probleme der Welt zu lösen.“

Übung: Punkte auf den Boden

Überblick

Dieses energetische Spiel fördert Kooperation und Entscheidungsfindung in der Gruppe. Dabei kommt es zu engem Körperkontakt.

Anleitung

  1. Erklären Sie den Teilnehmer*innen (TN), dass es neun Punkte ihres Körpers gibt, mit denen sie den Boden berühren dürfen: zwei Füße, zwei Hände, zwei Ellbogen, zwei Knie und eine Stirn.
  2. Bitten Sie die Teilnehmenden, sich im Raum zu verteilen. Nennen Sie eine Zahl zwischen 1 und 9. Alle müssen den Boden mit dieser Anzahl von Körperpunkten berühren. Wiederholen Sie das Ganze zweimal.
  3. Nun sollen sich alle eine*n Partner*in suchen. Nennen Sie eine Zahl zwischen 2 und 18. Die Paare müssen zusammenarbeiten, um insgesamt mit der richtigen Anzahl von Punkten den Boden zu berühren. Wiederholen Sie das noch zweimal.

Erhöhen Sie die Anzahl der kooperierenden Personen, bis die Gesamtgruppe zusammenarbeitet.

Tipps für die Moderation

Die Regeln, nach denen sich die TN verständigen dürfen (miteinander reden, Körpersprache, nur mit den Augen…) können Sie im Laufe des Spiels mehrfach ändern.

Wenn vier Personen zusammenarbeiten, kann die Zahl der Punkte auf dem Boden auch lediglich zwei betragen, wenn zwei Personen auf einem Bein stehen und die andern beiden hochheben! Lassen Sie aber auch kreative Möglichkeiten zu, die weniger körperlich anstrengend sind, zum Beispiel auf einem Stuhl sitzen und die Füße anheben. Wenn vier Personen spielen, ist die niedrigste praktikable Zahl wahrscheinlich vier. (Die höchste Zahl ist 4 x 9 = 36). Pro Runde ist die höchste nennbare Zahl nicht größer als das Neunfache der Anzahl der TN.

Die TN sollen schnell arbeiten. In großen Gruppen dauert es tendenziell länger, sich zu einigen, wer welche Punkte auf den Boden setzen soll. Am meisten Spaß macht es mit einer Achtergruppe, die versuchen muss, sechs oder acht Körperpunkte aufzusetzen.

Übung: Alphabet auf dem Boden

Überblick

Diese Aufwärmübung eignet sich gut als erste Begrüßung. Ohne viel zu reden, lernen die Teilnehmer*innen (TN) die Namen der anderen und wo sie herkommen. Sie eignet sich auch gut als Einstieg in Diskussionen über Vielfalt und deren Wertschätzung.

Vorbereitung

Schreiben Sie jeden Buchstaben des Alphabets auf 1 Blatt DIN-A4-Papier.

Anleitung

  1. Verteilen Sie die Buchstaben beliebig auf dem Boden und bitten Sie die TN, sich darum herum aufzustellen.
  2. Kündigen Sie nun einige Fragen an, zum Beispiel: Wie heißen Sie? Dann müssen die TN so schnell wie möglich den Anfangsbuchstaben ihres Namens finden und sich mit der Schuhspitze auf den betreffenden Zettel stellen. So steht zum Beispiel Laura auf dem Buchstaben L, Rui auf dem Buchstaben R und so weiter.
  3. Haben alle ihren Buchstaben gefunden, gehen Sie von einen zur anderen und fragen Sie nach ihren Namen.
  4. Wiederholen Sie das Ganze mit anderen Fragen.

Tipps für die Moderation

Verteilen Sie die Buchstaben so im Raum, dass jeweils genügend freier Platz darum herum bleibt, denn es ist sehr wahrscheinlich, dass mehrere Personen auf einem Buchstaben stehen müssen. Richtig lustig wird es tatsächlich erst, wenn viele Personen versuchen, auf einem Buchstaben zu stehen.

Werden die Buchstaben nach dem Zufallsprinzip verteilt, müssen sich die TN bei der Suche gegenseitig helfen.

Achten Sie bei internationalen Gruppen auf die richtige Wahl der Alphabete und vergewissern Sie sich, dass alle Buchstaben leicht lesbar und verständlich sind. Sie können neugierig machen, indem Sie die entsprechenden Buchstaben mehrerer Alphabete auf dasselbe Blatt Papier schreiben.

Je nach Gruppengröße können Sie mehr oder weniger Runden spielen. Ziehen Sie die Übung aber nicht in die Länge.

Mögliche Fragen:

  • Wie heißen Sie?
  • In welchem Land leben Sie?
  • In welchem Land sind Sie geboren?
  • Was ist Ihr Lieblingsessen beziehungsweise Ihr Lieblingsgetränk?
  • Was ist Ihre Lieblingsfarbe?
  • Was ist Ihr Lieblingsbuch? Welche Musik hören Sie am liebsten?
  • Was ist Ihr Lebensmotto?

Weiterführende Links

Zum Seitenanfang springen